Benno
30. Aug. 20203 Min.
Aktualisiert: 11. Nov. 2020
Stativ, Fernauslöser, Einstellungen... So gelingen dir perfekte Aufnahmen bei Nacht!
Bricht die Dämmerung an und der Tag neigt sich dem Ende zu, beginnt für Fotografen eine neue Phase, in der beeindruckende Aufnahmen entstehen können. Im Fokus steht dabei die sogenannte „Blaue Stunde“ – das ist ein recht kurzes Zeitfenster direkt nach dem Sonnenuntergang. „Blau“, weil es noch nicht stockdunkel ist – ein sehr entscheidender Unterschied.
Ohne manuelle Einstellungen geht nichts
Um in diesen Lichtverhältnissen schöne Bilder zu machen, benötigen wir zuerst natürlich eine Kamera – aber eine, die manuelle Einstellungen unterstützt. Mittlerweile können auch Handys manuell fotografieren – sofern dein Smartphone länger belichten kann, brauchst du also nicht zwangsläufig eine große Kamera. Da die Sonne weg ist, haben wir deutlich weniger Licht zur Verfügung als tagsüber, also gleichen wir das aus, indem wir länger belichten. So kommt doch noch ausreichend Licht auf den Sensor, damit wir kein schwarzes Foto machen. Die genaue Belichtungszeit hängt vom jeweiligen Motiv bzw. der Umgebung ab. Stehst du an einer viel befahrenen Straße mitten in der Stadt oder in einem Wald – je weniger Licht, desto länger die Belichtungszeit. Eine solche Belichtung kann dann schnell mal mehrere Sekunden oder sogar Minuten gehen.
Mit einer längeren Belichtungszeit geht auch der Bedarf nach einem Stativ einher. Denn die Kamera darf sich nicht bewegen, während du lange belichtest. Wenn du kein Stativ zur Hand hast, dann lege die Kamera irgendwo ab – auf eine Mauer oder den Boden – auf dem Stativ arbeitest du aber etwas bequemer, flexibler und sicherer. Die Frage, ab welcher Belichtungszeit du ein Stativ brauchst, ist nicht so leicht zu beantworten. Hierzu habe ich auch im Artikel „Unscharfe Bilder?“ etwas geschrieben – ich empfehle dir aber, nur im Notfall in jenem Grenzbereich unterwegs zu sein oder durch einen hohen ISO-Wert die Belichtungszeit kurz zu halten.
Hier oben (UFO-Tower in Bratislava) war kein Stativ erlaubt - ich musste die Kamera auf dem Geländer ablegen. An den Autolichtern siehst du, dass die Belichtungszeit ca. 1 Sekunde war
Damit die Fotos auch knackig scharf werden, solltest du den manuellen Fokus verwenden oder zumindest einmal mit dem Autofokus fokussieren und dann auf MF umstellen, damit die Kamera keinen Mist baut. Denn im Dunkeln fällt es ihr sehr schwer, dich beim Fokussieren zu unterstützen. Der Live-View ist praktisch, um selbst manuell scharf zu stellen – zoome einfach maximal an eine bestimmte Stelle und fokussiere dann vorsichtig, bis dein Bild scharf ist.
Mein Stativ:
Sirui ET-2004 (Dreibeinstativ aus Aluminium, 13,5-144cm, 1,6kg, Packmaß 43cm, Flip-Lock, Metall-Spikes, Kugelkopf E-20).
Mein Mini-Stativ:
Joby Gorillapod 3K (Flexibles Mini-Stativ (bewegliche Bein-Elemente) mit max. Traglast 3kg)
Mein Fernauslöser:
Pixel TW-283 Pro (Kabelloser Fernauslöser, Intervall-Funktionen für Timelapse etc.)