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  • AutorenbildBenno

Unscharfe Bilder?

Aktualisiert: 1. Apr. 2021

Deine Bilder werden unscharf und du weißt nicht wieso? Ich zeige dir mögliche Ursachen und Lösungen!


Mögliche Ursache: Verwackelt


Verwackelt ist ein Bild, wenn du am wackeln warst, obwohl du still(er) hättest halten müssen. Die Bewegung der Kamera muss zur Belichtungszeit passen - je länger zu belichtest, desto ruhiger musst du sie halten. Bei Langzeitbelichtungen (bspw.) in der Nacht brauchst du daher zwingend ein Stativ oder musst die Kamera zumindest irgendwo ablegen. Je nach Objektiv (Brennweite) gibt es unterschiedliche "Grenzen" - ab wann ein Bild verwackelt, aber es gibt auch Menschen, die sind ziemlich zappelig oder haben eine extrem ruhige Hand. Daher möchte ich dir hier nur Richtwerte mit auf den Weg geben - am besten probierst du es einfach mal aus, bis zu welcher Belichtungszeit dir wackelfreie und somit scharfe Bilder entstehen.


Die Verschlusszeit sollte MINDESTENS 1/Brennweite (in mm) betragen. Du bist also mit einem 50mm-Objektiv unterwegs - dann musst du mindestens 1/50 Sekunde belichten, um deine Bewegungen auszugleichen. Für Brennweiten unterhalb der 50mm nutze ich dennoch mindestens 1/30 oder schneller - je nachdem auch, ob mich ein Bildstabilisator unterstützt. Einige Objektive haben nämlich extra einen Motor verbaut, der deine Bewegungen ausgleicht und dir somit längere Belichtungszeiten ermöglicht. Diese Objektive haben oftmals Bezeichnungen wie VR oder OS. Achte aber darauf, den Stabilisator auszuschalten, wenn du auf dem Stativ fotografierst, sonst versucht er etwas auszugleichen, obwohl nichts wackelt - die Folge: Verwackelte Bilder.


Mögliche Ursache: Bewegte Motive zu lange belichtet


Mit Abstand die häufigste Ursache für unscharfe Bilder. Es geht also hier nicht um die Bewegung der Kamera, sondern um die Bewegung des Motivs. Das Motiv "verwischt", weil es innerhalb der Verschlusszeit eine zu große Strecke zurücklegt. Die Kamera hat also keine Möglichkeit, die Bewegung des Motivs "einzufrieren" - was jedoch nötig ist, damit du ein scharfes Bild erhältst. Was ist die Lösung, wenn du zu lange belichtest?


Natürlich kürzer Belichten. Mit den oben genannten 1/30 bist du noch weit entfernt von Zeiten, in denen du ein sich bewegendes Motiv einfrieren kannst - das gelingt dir so nur bei einer Statue. Hast du hingehen einen Hund oder einen springenden Menschen als Motiv, dann nutze bitte Verschlusszeiten von mindestens 1/500 Sekunden. Meine Hundebilder entstehen mit 1/800 bis 1/2500 je nach Bewegung eben. Daher gilt auch hier: Ausprobieren und an die ideale Belichtungszeit herantasten - es gibt keine "richtige" Verschlusszeit!


Möglicher Ursache: Falscher Fokuspunkt


Auf den meisten Bildern gibt es mehrere Bereiche, vom Vordergrund bis zum Hintergrund - woher soll die Kamera wissen, welchen du gerne scharf hättest? Je nach Autofokus-Modi überlässt du der Kamera diese Entscheidung - es wird im schlechtesten Fall willkürlich ein falscher Bereich ausgewählt. Dann ist bspw. die Blume im Vordergrund und nicht der Hund im Fokus - auch ganz nett, aber nicht gewollt. Ich empfehle dir daher, den Fokus-Modus auf "Gruppe" oder sogar "Einzelfeld" zu stellen, sodass ein kleiner Bereich im Bild scharfgestellt wird, den DU selbst festlegst. Hierbei kannst du mit dem Joystick oder der Kamerawippe das Feld dorthin verschieben, wo bspw. dein Hund sitzt - oder sogar wo die Augen des Hundes sind. So überlässt du nichts dem Zufall und hast genau den Bereich scharf, den du möchtest und nicht den, den die Kamera für richtig hält.


Schau dir gerne meinen ausführlichen Artikel zum Thema Autofokus an! Hier gebe ich auch konkrete Tipps für die Hundefotografie...


Fotografierst du eine bewegungsreiche Szene - etwa einen fliegenden Vogel - dann hast du manchmal nicht die Zeit, bspw. das Auge zu suchen, scharf stellen zu lassen und auszulösen - bis dahin ist der Vogel über alle Berge. In solchen Szenen helfen dir AF-Modi wie das 3D-Tracking, das dafür sorgt, dass das ausgewählte Motiv verfolgt wird. Je schneller, desto schwieriger für die Kamera, daher bin ich selten mit dem 3D-Tracking unterwegs. Denn hierbei passiert es dann aufgrund der Schnelligkeit manchmal, dass trotzdem der falsche Punkt fokussiert wurde. Ich bin meistens mit dem Einzelfeld-AF unterwegs, aber im AF-C-Modus und nicht im AF-S-Modus. Das S steht für Single - hier stellt die Kamera einmal auf das von dir gewählte Feld scharf, das C für Continous - hier fokussiert die Kamera dauerhaft auf diesem Feld. Das macht bspw. Sinn, wenn du das Motiv mit der Kamera verfolgst oder es bspw. auf dich zuläuft. Die Entfernung ändert sich - mit AF-S wäre der relevante Fokuspunkt also nicht mehr scharf.


Mögliche Ursache: Manueller Fokus


Gehen wir davon aus, dass du mit dem Autofokus fotografieren möchtest. Sowohl über die Kamera, als auch an den meisten Objektiven besteht die Möglichkeit, zwischen dem Auto- und dem Manuellen Fokus zu wechseln. Stelle also sicher, dass du nicht aus Versehen den Schalter betätigt hast bzw. nicht vergessen hast, wieder auf AF zu stellen.


Falls du manuell fokussieren möchtest, dann hilft dir die Kamera mit einem optischen Signal (aufleuchtende(r) Punkt(e) im Sucher / grünes Fokus-Feld im Live-View). Leuchtet nichts oder bleibt es rot, dann ist es vermutlich zu dunkel für die Kamera, dir bei der Fokussierung zu helfen. In dem Fall empfiehlt es sich, über Live-View maximal an einen hellen Bereich (bspw. Straßenlaterne) zu zoomen und so lange am Fokusrad zu drehen, bis die Laterne scharf bzw. das Licht am kleinsten ist (gilt auch bei Sternen).


Bei Dunkelheit empfehle ich dir ohnehin, manuell scharf zu stellen. Hier wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem Stativ unterwegs sein und auch die Zeit haben, in Ruhe den Fokus selbst zu setzen. Oftmals sind die Kameras überfordert und erkennen bspw. keinen Kontrast mehr, sodass der AF streikt oder dir falsche Signale sendet oder im schlimmsten Fall sogar falsch fokussierte Bilder erzeugt.

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