In diesem Beitrag möchte ich euch zeigen, wie mein typischer "Workflow" bei Hunde-Shootings aussieht, also vom Planen des Shootings über die Durchführung bis hin zur Übergabe der finalen Bilder.
Grundsätzlich läuft ein Shooting bei mir immer ähnlich ab, dabei gibt es folgende Schritte:
1. Gegenstand des Shootings definieren
Sobald ich eine Anfrage bzw. eine Buchung für ein Shooting habe, gilt es zunächst, mit dem Kunden das grobe Ziel des Shootings festzulegen, also zu erfragen, was der Kunde möchte und wie dies umgesetzt werden könnte. Ein Hund, mehrere Hunde oder doch Hund + Mensch auf den Bildern? Auch der Look der Fotos wird vorab besprochen, denn einerseits wollen meine Kunden natürlich Bilder, die ihnen gefallen, andererseits werden meine Bilder nur gut, wenn ich mich wohl fühle und authentisch fotografieren kann. Wichtig ist also, zu erfahren, was dem Kunden gefällt, ob der Kunde meinen persönlichen Stil mag und welche Möglichkeiten aber auch welche etwaigen Hindernisse auf uns zukommen könnten.
Steht nur ein Hund im Vordergrund oder möchte das Frauchen auch mit auf die Bilder? Das gilt es bereits vorab zu klären.
2. Terminierung
Ist klar, was gemacht werden soll und kann, muss im nächsten Schritt festgelegt werden, wann es soweit ist. Hierbei spielt nicht nur mein Terminkalender und der des Kunden eine Rolle, sondern auch der Wetterbericht. Grundsätzlich fotografiere ich Hunde nur bei gutem Wetter, das bedeutet für mich, dass die Sonne zumindest teilweise sichtbar sein muss. Gerne nutze ich die frühen Morgenstunden oder die Abenddämmerung, da hier das Licht deutlich weicher ist und ich keine harten Schatten durch die hochstehende Sonne bekomme. Gerade im Sommer kommt dieses Timing allen Beteiligten auch zugute, da es dann nicht so warm ist. Falls es dann doch regnen sollte, verschiebe ich meine Shootings – das ist manchmal ärgerlich, aber die einzige Möglichkeit, um die Qualität der Bilder zu gewährleisten.
Die warme tiefstehende Sonne ist zwar kein Garant, aber ein wichtiger Faktor zum Gelingen der Fotos - nicht nur bei Hunde-Shootings.
3. Location + Vorbereitungen
Nein es geht immer noch nicht los – denn auch die Wahl der Location für das Shootings braucht Zeit und wird vorab gemeinsam mit dem Kunden besprochen. Hier nehme ich gerne Vorschläge und Wünsche entgegen, bin ab und zu auch bei den Kunden im privaten Garten zu Besuch, oder treffe mich am Lieblingsplatz im Wald etc. Ich habe mittlerweile auch einige Orte im Repertoire, wo ich weiß, dass hier gute Fotos entstehen können, oftmals sind wir dann auch dort unterwegs. Zusätzlich ist bereits vorab geklärt, welche Kleidung die Kunden mitbringen bzw. anhaben sollten und in welchem Aktivitätslevel der Hund erscheinen muss. Denn je nach Dauer bzw. Ort, aber auch in Abhängigkeit vom Zeitplan des Shootings (die Sonne geht irgendwann unter!), ist es erforderlich, dass der Hund bereits leicht müde und somit nicht zu aufgeregt, oder aber ausgeruht und topfit für ein langes Shooting mit Action-Einlagen ist. Auch ich bereite mich vor, in dem ich meine Ausrüstung ggfs. reinige und packe oder auch etwaige Requisiten vorbereite. Welche Objektive ich brauche, hängt von der Location und der Zielsetzung des Shootings ab. In diesem Beitrag stelle ich euch die Objektive vor, die ich hauptsächlich verwende.
Die Umgebung nutzen und gleichzeitig den Zeitplan im Blick behalten, damit auch bei Sonnenuntergang noch Energie für solche Momente vorhanden ist...
4. Shooting-Time :)
Das Wetter passt - es kann losgehen! Wir treffen uns am besprochenen Ort und haben erst einmal etwas Zeit, uns kennenzulernen und zu beschnuppern. Das ist besonders dann wichtig, wenn ich den Hund noch nicht kenne. Jeder Hund reagiert anders auf die Umgebung und beherrscht vielleicht auch nicht alle Tricks, die für ein bestimmtes Foto erforderlich sind – Flexibilität ist das A und O. Ist eine lockere und vertraute Atmosphäre erreicht, starten wir mit ein paar „einfachen“ Fotos ohne große Kommandos oder Anstrengung. Alle Beteiligten brauchen Zeit, sich einzuspielen und mögliche Nervosität abzubauen. Es gilt immer, das Stresslevel des Hundes im Blick zu behalten, denn die kognitive Ausdauer ist begrenzt. Daher versuche ich immer, intensive Phasen, in denen sich der Hund konzentrieren muss und bspw. länger in einer bestimmten Position bleiben muss, mit Pausen zu kombinieren, in denen kurz durchgeatmet oder etwas gespielt werden kann. Auch hier bin ich mit der Kamera dabei, denn Authentizität sieht man einfach – ein paar Outtakes können schnell zu den Favoriten in der späteren Auswahl werden. Auch sehr wichtig ist die Kommunikation, also dass mein Kunde zwischendurch die Bilder auf dem Kamera-Display durchsehen kann und so gerade wenn er auch auf den Fotos zu sehen ist, Rückmeldungen und Anregungen geben kann. So vergeht die Zeit rasend schnell und der Spiegel in meiner Kamera läuft heiß – bei Hundeshootings entstehen viele Fotos, ein großer Teil ist aber Ausschuss. Ich möchte sicherstellen, dass ich jede Situation mitbekomme und die äußerst kurzen Momente festhalte. Auch muss man sich bewusst sein, dass nicht jede Perspektive gut wirkt und manche Ideen einfach nicht umsetzbar sind. Am Ende sind dann doch unzählige tolle Momente eingefangen, alle sind kaputt und glücklich und ich kann mich mit den vollen Speicherkarten an den nächsten Schritt wagen – die Auswahl und das Bearbeiten.
Dieses Bild war nicht geplant, stand dennoch sehr schnell als eines der Favoriten fest...
5. Vorauswahl, Entwicklung und Bildauswahl durch den Kunden
Wenn die Bilder auf dem PC sind, übertrage ich sie mir in den Lightroom-Katalog und fange mit der groben Bewertung an. Ich vergebe mehrere Sterne für Fotos, die mir auf Anhieb gut gefallen, verwackelte oder einfach schlechte Bilder werden aussortiert. Durch diesen Schritt reduziere ich die Anzahl der Fotos schon einmal, bevor ich dann die Szenen durchgehe, in denen mir mehrere (oft Serienaufnahmen) sehr ähnliche Fotos vorliegen. Hier wähle ich dann wieder nur die aus, die mir gut gefallen und bewerte diese mit mehreren Sternen. Dann prüfe ich jedes der als „gut“ bewerteten Bilder auf etwaige Störungen – sitzt der Fokus genau, ist nichts Relevantes abgeschnitten etc. Die Resultate bearbeite ich dann mit einem Basic-Preset zur Auswahl für den Kunden. Da ich alle Bilder in RAW aufnehme, muss ich sie entwickeln, nur so kann der Kunde einschätzen, wie das Bild später aussehen wird. Die richtigen Edits mit feinen Justierungen und dem Farblook kommen erst dann, wenn mein Kunde sich bereits auf die finalen Fotos entschieden hat. Hierfür stelle ich ihm die entwickelte Auswahl in eine Online-Galerie, in der vom Handy oder PC in Ruhe Sterne vergeben werden können, um sich zwischen den Bildern zu entscheiden. Steht die Auswahl, werden nochmals Wünsche für den Farb-Look und etwaige Retuschen besprochen, bevor ich jedes einzelne Bild ausführlich mit Lightroom und Photoshop bearbeite. Bin ich zufrieden, werden sie im gewünschten Format exportiert und dem Kunden entweder online zum Download oder auf einem USB-Stick zur Verfügung gestellt. Ich sichere nicht nur die finale Auswahl, sondern alle Bilder aus der Online-Galerie, falls mal etwas verloren gehen sollte oder sich der Kunde im Nachhinein noch für weitere Fotos entscheiden sollte. Und dann sind alle Schritte abgehakt, das Shooting ist erfolgreich abgeschlossen, mein Kunde freut sich über die schönen Erinnerungen und ich mich auf das nächste Mal… :)
Kein Weg ist zu weit, kein Berg zu hoch - ich bin immer auf der Suche nach neuen Locations und Möglichkeiten, meinen Workflow zu optimieren. Wie läuft ein Shooting bei dir ab?
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