top of page
  • AutorenbildBenno

Vanguard VEO 3T+

Aktualisiert: 24. März 2021

Wir durften ein neues VEO3T+ Reisestativ von Vanguard exklusiv für euch testen. Hier kommt nun der Review und das zugehörige Video.


Im Rahmen meiner Kooperation mit Vanguard habe ich mich beworben, ein VEO3T+ Reisestativ testen zu dürfen - exklusiv vor Markteinführung in Deutschland.


Wie man unschwer erkennen kann, haben wir den Zuschlag bekommen und durften das Stativ für euch ausgiebig testen und ein paar Bilder bzw. ein Video machen.




Die VEO3+ Reihe soll eine Vielzahl an Fotografie-Bereichen abdecken - vom Makro bis zur Landschaftsaufnahme - und hat hierfür eine besondere Mittelsäule spendiert bekommen: Die MACC (Multi Angle Center Column) ist klappbar und kann in allen erdenklichen Positionen eingesetzt werden - Multi-Mount eingeschlossen. Gleichzeitig sind die Stative gleich ob Carbon oder Aluminium sehr stabil und tragen von 6 bis 15kg.


Wir durften konkret das VEO 3T+ 234AB testen, dabei handelt es sich um die "einfachste" Ausführung in Aluminium mit dem kleinen VEO BH-110S Kugelkopf.



Technische Daten:

  • Packmaß: 46cm / Gewicht: 2,2kg

  • Max. Höhe (Mittelsäule ausgefahren): 146cm

  • Max. Höhe (Mittelsäule nicht ausgefahren): 122,5cm

  • Max. Belastbarkeit: 10kg

  • Beindurchmesser: 23mm

  • Monopod-Höhe: 152,5cm


Die Vielseitigkeit des Stativs ist durch einen einfachen Kipp-Verschluss in Kombination mit der Schwenkverriegelung realisiert worden, durch die die Mittelsäule in fast alle Richtungen um 360 Grad bewegt werden kann. Die Handhabung ist dadurch super einfach und wir waren erstmal eine Weile beschäftigt, alle Möglichkeiten zu entdecken. Auch in den abenteuerlichsten Einstellungen waren die Kamera samt schwerem Objektiv immer bombenfest und nichts hat gewackelt.



Die Beine sind gewohnt in 4 Segmente aufgeteilt, ebenfalls lassen sich 3 Winkeleinstellungen (23, 50 und 80 Grad) vornehmen, sodass auch bodennah experimentiert werden kann. Sehr schön gelöst ist der Mechanismus, um die Verriegelung der Winkeleinstellung zu lösen. Wie genau dies funktioniert, zeigen wir im Video. Außerdem besteht die Möglichkeit, eins der Beine vom Stativ zu trennen und mit der Mittelsäule zu einem Monopod umzufunktionieren, simpel gelöst und ein großes Plus in den Einsatzmöglichkeiten.



Sehr gut gefallen hat uns der Multi-Mount: Dem Stativ liegt ein Adapter bei, mit dem an der Mittelsäule bspw. eine zweite Kamera oder ein Blitz, Reflektor etc. befestigen kann. Hier macht dann auch die Beschriftung der Mittelsäule (Skala) Sinn, sodass das Setup einfach nachgestellt werden kann. Die stabile Ausrichtung ist super einfach und auch schwer beladen macht das VEO eine tolle Figur!



Mitgeliefert wurde außerdem ein Kugelkopf mit Acra-Swiss-Kompatibilität, es handelt sich dabei um den VEO BH-110S Kugelkopf. Bisher war ich von meinem E-20-Kugelkopf von Sirui sehr zufreiden, aber ein kleiner VEO macht richtig Spaß und bringt eine mehr als ausreichende Portion Stabilität mit. Besonders schön umgesetzt sind die Panoramafunktion und die Wasserwaage, auch wenn es der kleinste VEO Kugelkopf ist - es blieben kaum Wünsche offen.


Die mitgelieferte Tasche macht einen ziemlich robusten Eindruck und ist schön gepolstert. Auch kleine Taschen im Innenraum hätte ich nicht erwartet. In der Regel nutze ich eine solche Stativ-Tasche aber nur selten, da das Stativ meistens am Rucksack befestigt wird.


Wesentlicher Kritikpunkt ist das Gewicht, das mit 2,2kg der maximalen Belastbarkeit etwas entgegensteht. Hier wäre entsprechend die Carbon-Variante interessant. Dennoch ist auch die geringe Arbeitshöhe gerade für große Leute wie uns ein Knackpunkt, einen solchen Kompromiss macht man eigentlich nur bei extrem kleinen und leichten Travel-Stativen und da sind die 2,2kg dann doch recht viel, um bei längeren Wanderungen keinen steifen Rücken zu bekommen, da man ja neben dem Stativ noch ein bisschen mehr dabei hat. Allerdings ist das erhöhte Gewicht auch der Multifunktions-Mittelsäule geschuldet, zudem ist ja die Monopod-Option vorhanden, sodass ggfs. wieder Gewicht an zusätzlicher Ausrüstung gespart wird. Letztlich wird es davon abhängen, für welchen Einsatzzweck man das Stativ benötigt und ob einem Gewicht / Arbeitshöhe überhaupt wichtiger sind im Vergleich zur Vielseitigkeit der MACC.


Erwähnenswert ist noch die Spike-Lösung, denn Vanguard liefert drei Spikes mit, die dann an die Beine geschraubt werden können. Persönlich bevorzuge ich eine integrierte Lösung, bei der sich bspw. durch Drehen der Gummi-Füße die Spikes ausfahren lassen. So geht nichts verloren und auch ein sicherer Transport ist einfacher. Gleichzeitig habe ich Bedenken, dass die Gummifüße nach jahrelangem abnehmen (einfach rausziehen und wieder dranstecken) immer noch sicher halten. Es ist immer blöd, wenn man an einer Location ankommt und dann feststellt, dass man auf dem Weg ein Teil verloren hat. Man muss aber anmerken, dass die mitgelieferten Spikes natürlich einen wertigen und stabilen Eindruck machen, bei einer integrierten Lösung muss man hier zwangsläufig Abstriche machen. Insofern ist es wohl eine subjektive Geschichte mit den Spikes, die jeder im Kontext der gewünschten Flexibilität / Sicherheit und dem Einsatzgebiet des Stativs entscheiden muss.



Außerdem haben uns einige Herstellerangaben gefehlt, was bei Vanguard leider oft der Fall ist. Wir haben keine Angaben zur minimalen Arbeitshöhe und wie immer auch zu dem Durchmesser der unteren Beinsegmente gefunden. Zum Glück wird die Arbeitshöhe und die maximale Höhe angegeben, das ist bei Vanguard auch nicht immer der Fall. Verunsichert hat uns die Angabe zur Wetterfestigkeit auf dem Etikett des Kugelkopfs, hier war ein Regenschirm abgebildet - er sollte wohl also nicht unbedingt nass werden. Somit bekommt die angepriesene Vielseitigkeit des Stativs natürlich einen Dämpfer, wir sind nicht selten auch mal im Regen oder bei Schneefall unterwegs. Ein bisschen Spritzwasser sollte wirklich Standard sein, tauchen gehen muss man ja auch nicht gleich damit. Aber wenn ich mir schon Sorgen machen muss, wenn ich das Stativ am Rucksack befestige und der Kugelkopf somit auch nass werden kann, dann ist das tatsächlich etwas blöd. Ich bin kein Freund davon, das Stativ extra in der Tasche zu schleppen und in Watte zu packen. Dass die Beinsegmente (keine doppelte Gummierung) nicht in einen Fluss gestellt werden können, kann ich bei dem Preis noch nachvollziehen, aber die übrigen Teile sollten zumindest wetterfest sein, damit das Stativ lange im Einsatz bleiben kann.


Trotzdem bleibt als Fazit zu ziehen: Die Vorteile überwiegen, allen voran die geniale Mittelsäule, die das Stativ zu einem Alleskönner macht. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, es macht Spaß, das super verarbeitete Stativ zu verwenden und die Kamera bzw. weitere montierte Gegenstände sind bestens gestützt. Sehr schön ist auch die Flexibilität durch ein geringes Packmaß, das VEO 3+ ist also auch ein optimaler Reisebegleiter sofern der Rücken einigermaßen trainiert ist. Mit der Arbeitshöhe muss man eben persönlich schauen, ob man damit klar kommt oder ob man ein etwas höheres (und damit aber auch schwereres) Stativ braucht.


Wir bedanken uns daher nochmal bei Vanguard für dieses tolle Erlebnis und die Chance, das Stativ zu testen. Wer auf der Suche nach einem vielseitigen und praktischen Stativ ist, der macht bei einem VEO 3+ nichts verkehrt, es lohnt sich also unserer Meinung nach, sich das Teil bzw. die ganze Reihe genauer anzuschauen!

0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page