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  • AutorenbildBenno

Bildbearbeitung mit welchem Programm?

Aktualisiert: 31. Jan. 2021

Lightroom hast du schon mal gehört. Aber was gibts da noch?


Bildbearbeitungsprogramme gibt es wie Sand am Meer, doch im Durchschnitt beschränkt sich die Auswahl an Software, mit der die meisten arbeiten, auf einige wenige, die ich euch hier kurz vorstellen möchte. Wenn du noch am überlegen bist, ob die Bearbeitung von Bildern überhaupt nötig ist, dann schau doch mal bei diesem Artikel vorbei. Wenn du entschieden hast, dich mehr mit der Bildbearbeitung zu beschäftigen und nun auf der Suche nach dem besten Programm bist, dann ist die folgende Liste genau richtig für dich.


In dieser Liste sind mehr Programme enthalten, als ich selbst nutze. Mir war wichtig, dir auch mögliche Alternativen und die damit verbundenen Vor- und Nachteile zu nennen. Weil ich persönlich aber Capture One Pro und Affinity Photo kaum kenne, habe ich mir Unterstützung bei der lieben Sabrina geholt, die auch Teil von Fotokompass ist und die mit genau diesen Programmen täglich arbeitet. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!


Die Nummer 1: ADOBE LIGHTROOM


Lightroom von Adobe ist das Maß der Dinge, wenn es um Bearbeitung von Bildern aber auch um die damit verbundene RAW-Entwicklung geht. Dazu kommt, dass die Software perfekte Möglichkeiten zur Verwaltung deiner gesamten Fotos bietet. Gleichzeitig ist es die ideale Ergänzung, wenn du ohnehin mit Programmen aus der Creative-Cloud (z.B. Photoshop) arbeitest, denn dass die super miteinander interagieren können, sollte beim gleichen Hersteller klar sein. Als möglichen kritischen Punkt könnte man den Preis bzw. das damit verbundene Abo-Modell sehen. Früher war bekanntlich alles besser, aber einige der hier gezeigten Alternativen sind auch nur noch als Abo erhältlich. Außerdem hat ein solches auch den entscheidenden Vorteil, dass deine Software immer aktuell ist und nie veraltet sein wird, weil du stets mit Updates versorgt wirst.


Ich persönlich arbeite mit Lightroom. Schon sehr lange und sehr intensiv. Ich habe hier auch einen großen Artikel mit vielen Grundlagen-Infos und mit zahlreichen Tutorials erstellt. Den lege ich dir sehr ans Herz, wenn du dich bereits entschieden hast oder genauer wissen möchtest, was mich an Lightroom fasziniert und wie ich damit arbeite.


Auf dem Vormarsch: SKYLUM LUMINAR 4


Luminar ist Lightroom sehr ähnlich. Viele der Bearbeitungs- und Filtermöglichkeiten sind vergleichbar. Luminar hat zudem mehrere AI-Funktionen, mit denen du bspw. den Himmel in deinen Bildern austauschen kannst oder Gesichter spielend einfach optimieren kannst. Auch ist es möglich, Ebenen zu erstellen, das geht mit Lightroom nicht. Dagegen ist die Bildverwaltung nur ansatzweise gelungen, man kann zwar Sterne abgeben und auch Alben anlegen, aber Schlüsselwörter nicht. Auch das Anlegen von Alben ist bisher nur durch Drag&Drop möglich - bei vielen Bildern wird das schnell schwierig. Trotzdem ist Luminar vor allem dann interessant, wenn du wirklich neu einsteigst. Denn Lightroom kann schnell überfordern mit den vielen Möglichkeiten und Menüs. Luminar ist da wesentlich einfacher und intuitiver gehalten.


Der eigentliche Vorteil von Luminar ist aber, dass es sich um eine Standalone-Version handelt, sodass nur ein Mal bezahlt wird und theoretisch ein Leben lang benutzt werden kann. Theoretisch, weil das Programm irgendwann veraltet ist und die Funktionen eben noch nicht vollkommen ausgereift sind, sodass es irgendwann nötig sein könnte, dass du eine neuere Version kaufst. Aber: Der Preis macht das möglich, denn Luminar gibt es aktuell für 67€ (1 Gerät) hier direkt bei Skylum.


Seit kurzem gibt es auch Luminar AI - eine neuere Version von Luminar 4, die besonders im Bereich AI einige Updates mitbringt. Allerdings ist dieses Programm nur dann interessanter als Luminar 4, wenn du Wert auf Composings legst (Objekte wie Vögel, einen Mond usw. einfügen). Bei Luminar AI wurden allerdings auch viele Möglichkeiten in der Verwaltung von Bildern gestrichen, sodass sich das Programm mehr von Lightroom "entfernt". Trotzdem habe ich dir hier mal einen Link eingefügt, damit du dich weiter informieren kannst.


Was noch erwähnt sein sollte, ist dass Luminar auch als AI-Ergänzung zu Lightroom gesehen werden kann. Es gibt ein Luminar Plug-In für Lightroom, sodass du mit nur einem Klick an deinem Bild mit Luminar weiterarbeiten kannst. So mache ich das auch. Das ist auch dann interessant, wenn du mit Photoshop nicht so fit bist, denn grundsätzlich kannst du dort natürlich alles machen, was auch mit Luminar geht (z.B. einen anderen Himmel einfügen). Allerdings gibt es das dort nur bedingt auf AI-Basis, bis auf den Himmel-Austausch-Modus musst du vieles noch selbst machen und das ist zum Teil dann doch recht komplex.


Die Lightroom-Alternative: PHASE ONE CAPTURE ONE PRO


Die Fotobearbeitung mit Capture One Pro ist vergleichbar mit Lightroom. Die gängigen Entwicklungseinstellungen sind in ähnlichem Umfang vorhanden. Lediglich bei den Farben hat Lightroom die Nase vorn, da sind die Möglichkeiten bei Capture One Pro etwas begrenzt. Klarer Vorteil gegenüber ist aber, dass mit Masken und unterschiedlichen Ebenen gearbeitet werden kann, sodass eine Bearbeitung der Fotos mit Programmen wie Photoshop nur noch bei aufwändigen Retuschen und ähnlichem nötig ist. Hinzu kommt, dass auch eine Verwaltung deiner Bilder möglich ist, allerdings nicht in der Differenzierung, wie es bei Lightroom der Fall ist.


Als Nachteil kann angeführt werden, dass für den Einstieg weniger Hilfen zur Verfügung stehen. Für Lightroom gibt es tausende Tutorials und Blog-Beiträge, sodass du dir für jede einzelne Funktion Hilfe suchen kannst. Bei Capture One kommt das erst jetzt langsam, sodass du dich da ggfs. noch selbst einarbeiten musst.


Sabrina hat auch noch darauf hingewiesen, dass Capture One eindeutig schneller und flüssiger arbeitet, als Lightroom. Scheinbar wird für die selben Aufgaben weniger Arbeitsspeicher benötigt. Diese Tatsache solltest du also bspw. bedenken, wenn dein PC schon in die Jahre gekommen ist oder du zumindest Probleme befürchtest.


Ein klarer Vorteil ist bei Capture One Pro, dass es dieses Programm auch als Vollversion zu kaufen, gibt. Mittlerweile hast du zwar auch die Möglichkeit ein Abo abzuschließen, entweder für alle Kameraarten (24€/Monat) oder für eine bestimmte wie z.B. Nikon (18€/Monat). Wem ein Abo aber nicht zusagt, der bekommt wie gesagt auch eine Lizenz für einen einmaligen Betrag, anders als bei den Produkten von Adobe. Mehr Infos zum Kauf gibt es hier.


Der Klassiker: ADOBE PHOTOSHOP


Wie schon bei Luminar thematisiert, gibt es Bearbeitungsschritte, die über das bloße Verschieben von Reglern hinausgehen. Wirklich differenziert arbeiten mit verschiedenen Ebenen, Masken und Filtern können wir vor allem mit Adobe Photoshop. Dieses Programm steht seit Jahrzehnten zurecht als Synonym für Fotobearbeitung, die Werkzeuge sind wirklich ausgereift und es kommen immer mehr Verbesserungen und neue Funktionen hinzu.


So gab es im letzten Jahr ein großes Update, sodass nun ein fast vollautomatisch arbeitendes Auswahlwerkzeug, neurale Filter und mit Sky Select die Möglichkeit, den Himmel im Foto auszutauschen zur Verfügung steht. Im Gegensatz zu Luminar, das ja auch eine solche Himmel-Austausch-Funktion bietet, allerdings nicht viel darüber hinaus und somit natürlich nicht als Photoshop-Alternative bezeichnet werden kann, ist Photoshop wie Lightroom nur noch als Abo-Variante erhältlich. In der Regel bekommst du Photoshop auch automatisch dazu, wenn du dich für das Fotografen-Abo entscheidest. Weitere Infos zum Thema Abo gibt es im großen Lightroom-Artikel: Hier.


Das Abo-Modell mit Anbindung an die Cloud bringt für Photoshop nochmal andere Vorteile mit sich, sodass nun bspw. auf Wunsch auch mit der Photoshop-App am Smartphone oder Tablet nahtlos weitergearbeitet werden kann. Wie bei Lightroom Mobile auch, ist bislang nur ein reduzierter Funktionsumfang verfügbar, aber grundlegende Einstellungen lassen sich bereits am Tablet realisieren und gerade in Kombination mit einem Stift wird der Wert dieser erweiterten Funktionalität sichtbar.


Die Photoshop-Alternative: SERIF AFFINITY PHOTO


Neben der Positionierung als Photoshop-Ersatz ist vor allem der günstige Preis ohne Abo und fast 1:1 identische Tastenkombinationen interessant. Tatsächlich ist die Fotobearbeitung in vielen Bereichen bestens aufgestellt und hat alle Werkzeuge an Bord, um selbst komplexe Fotomontagen oder Detailkorrekturen zu erstellen: Ebenenmasken, Ebenen, Auswahlwerkzeuge und Retuschepinsel lassen kaum Wünsche offen. Dem RAW-Editor hingegen würden mehr Funktionen und bessere Ergebnisse gut zu Gesicht stehen – hier kommt man schnell an die Grenzen der Möglichkeiten, es gibt einfach zu wenig detaillierte Einstellungsmöglichkeiten. Sehr schön ist, dass bspw. Pinsel, die für Photoshop erstellt wurden, auch in Affinity Photo eingesetzt werden können.


Umsteiger kommen trotz der Aufteilung in verschiedene Aufgabenbereiche mit Affinity Photo schnell zurecht. Die sogenannten Personas beinhalten passende Werkzeuge für alle anfallenden Aufgaben. Einsteiger haben es hingegen etwas schwer, da im Programm selbst kaum Hilfestellungen oder Assistenten zur Verfügung stehen. Für 54,99€ seid ihr dabei, hier gelangt ihr zur entsprechenden Seite bei Serif.

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