top of page
AutorenbildBenno

Fotografieren mit Blitz

Wann und vor allem wie geblitzt wird liest du hier.


Es gibt mehrere Arten zu blitzen. Entweder mit dem integrierten Blitz einer Kamera (der sog. Systemblitz), einem Aufsteckblitz oder man entscheidet sich für einen externen Blitz. Doch bevor wir uns anschauen, wie wir blitzen, sollte geklärt sein, wann geblitzt wird.


Wann sorgt ein Blitz für bessere Fotos?

  • Dunkelheit: Ohne Licht kann es keine Fotos geben. Wenn du den ISO-Wert bereits hochgestellt, die Blende maximal geöffnet und die Belichtungszeit verlängert hast, die Bilder aber trotzdem noch zu dunkel sind, hilft der Blitz, indem du vereinfacht gesagt der Szene Licht hinzufügst.

  • Belichtungszeit: Ein Blitz kann uns durch sein schnelles "Abfeuern" helfen, einen Bruchteil eines Moments einzufangen. Durch mehr Licht können wir kürzer belichten, aber der Blitz kann uns auch helfen, nur einen bestimmten Moment zu beleuchten, sodass die Kamera auch bei längerer Belichtungszeit (bspw. im Studio) nur den beleuchteten Moment einfängt.

  • Mittagssonne: Eigentlich gibt es hier genug Licht, aber die Lichtrichtung (Sonne kommt von oben) ist besonders bei Portraits unvorteilhaft, weil ungünstige Schatten entstehen. Du kannst den Blitz also auch verwenden, um Schatten auszugleichen.

  • Mischlicht: Ist der Hintergrund deines Motivs sehr hell, geht dein Motiv unter bzw. wird durch die automatische Belichtungssteuerung unterbelichtet. Hier steuerst du entgegen, indem du dein Motiv anblitzt, damit es auch ausreichend hell ist.


Welchen Blitz brauche ich?

  • Systemblitz

Meistens trägst du - wenn du die Kamera herumträgst - auch automatisch immer einen Blitz mit dir rum. Die Rede ist von dem kleinen eingebauten Blitz, der bei Bedarf hochschnellt und zum Blitzen verwendet werden kann. Einige Kameras haben den gar nicht (mehr), sodass du nur dann weiterlesen solltest, wenn bei dir ein solcher Einbaublitz vorhanden ist. An sich ist der kleine Helfer nicht schlecht, da man spontan blitzen kann und nichts extra mitschleppen / montieren muss. Gleichzeitig kann er natürlich mit der Kamera kommunizieren und du musst nichts extra einstellen. Das ist aber auch ein Nachteil, denn um kreativ zu blitzen, sind manchmal manuelle Einstellungen notwendig, die die Systemblitze meistens nicht zulassen. Noch viel wichtiger / schlimmer ist aber, dass der Blitz immer frontal auf dein Motiv gerichtet ist, sodass du hier mit harten Schatten bzw. auch hartem Licht leben musst. Verwendest du ein Weitwinkel-Objektiv kann es zudem dazu kommen, dass ein Teil des Lichts abgefangen wird, sodass du einen Schatten deiner Kamera erhältst, was nicht wirklich schön ist. Und man muss auch noch erwähnen, dass das interne Blitzen natürlich zulasten des Kamera-Akkus geht, zu viel Spielereien / Blitzen und du kannst nicht mal mehr unterbelichtete Fotos machen. Dennoch kann der Systemblitz im Notfall ein Retter sein.

  • Aufsteckblitz

Der Aufsteckblitz kann direkt an der Kamera verwendet werden. Je höher die Leitzahl, desto weiter reicht der Blitz (am besten sind Aufsteckblitze mit einer LZ von 40-60). Der Aufsteckblitz kann indirekt gegen die Decke oder eine Wand gerichtet werden, das erzeugt weiche Schatten im Gegensatz zu einem direkten Blitzen auf dein Motiv. Den Aufsteckblitz kannst du in der Regel einstellen und somit weitaus vielseitiger einsetzen, als den internen Systemblitz deiner Kamera. Der Preis ist natürlich aber auch die Anschaffung das Gewicht bzw. den Platz, den der Aufsteckblitz in deiner Kameratasche verursacht.

  • Externer Blitz

Beim sog. entfesselten Blitzen befindet sich der Blitz frei im Raum, das macht vor allem Sinn, wenn du mehrere Blitze verwendest und so das Motiv perfekt ausleuchtest. Aber auch einzelne entfesselte Blitze - etwa von der Seite oder von hinten - können bei Portraits eine sehr schöne Lichtstimmung erzeugen. Blitzt du frontal auf dein Motiv, wirken Gesichter eher breit und flach - das wollen wir nicht unbedingt. Beim externen Blitzen ist die TTL-Messung sehr wichtig, damit Belichtung und Intensität automatisch angepasst werden. Damit der externe Blitz auslöst benötigst du eine Funkfernsteuerung oder ein Synchronisationskabel. Oft werden direkt Sets angeboten, die auch einen Funkauslöser beinhalten.

  • Studioblitz

Muss der Blitz nicht mit in den Rucksack und wird nur dort verwendet, wo es auch eine Steckdose gibt, solltest du über einen Studioblitz nachdenken. Diese sind natürlich etwas teuerer, das liegt aber daran, dass die Power nicht vergleichbar ist mit den portablen Aufsteckblitzen und sie gleichzeitig auch wesentlich langlebiger sind.



Was muss ich zum Blitzen wissen?

  • TTL-Messung

Um die richtige Belichtung zu erhalten, findet die Messung durch das Objektiv ("through the lens") statt: Die Intensität des Hauptblitz wird so anhand des ermittelten Umgebungslicht in Abhängigkeit des Blitzlichts bestimmt. Unterstützt der Blitz kein TTL - er kann also nicht mit der Kamera kommunizieren - kannst du trotzdem blitzen, musst aber alle Einstellungen manuell vornehmen und ggfs. nachjustieren. Entsprechend empfiehlt sich, immer einen Blitz zu kaufen, der TTL unterstützt UND mit deiner Kamera kompatibel ist.

  • Einstellungen

Bei einem TTL-Blitz kannst du die Blitzsteuerung der TTL-Blitzmessung überlassen. Hier erfasst die Kamera die Lichtmenge und stoppt den Blitz, sobald er genügend Licht abgegeben hat. Achte darauf, dass auf dem Display des Blitzgeräts nur TTL steht. Wenn dort zB. -1EV oder +1EV steht, ist die Automatik nicht aktiv. Manuell lässt sich beim Blitz die Blitzleistung in Stufen regeln. 1/1 ist dabei die maximale Lichtmenge, 1/64 ist meistens die kleinste Stufe. Oftmals wird die Lichtmenge nicht nur durch die Helligkeit, sondern auch durch eine verkürzte Leuchtdauer vermindert. Blitzt du outdoor und/oder bei gutem natürlichem Licht, solltest du folgendes beachten: Nutzt du den Blitz nur, um dein Motiv vom Hintergrund abzuheben oder die Szene marginal aufzuhellen, solltest du in der Kamera deine Einstellungen so wählen, als würdest du ohne Blitz fotografieren. Somit wird der Blitz nicht stark blitzen und du erhältst ein perfekt ausgeleuchtetes Bild mit maximal möglichem natürlichen Licht.

  • Leitzahl

Die Blitze unterscheiden sich insbesondere in der Leitzahl. Was bedeutet das?

Entfernung zum Motiv = Leitzahl / Blende bzw. Entfernung zum Motiv x erzielte Helligkeit

Bsp: Der Blitz hat bei Brennweite 35mm und ISO 100 eine Leitzahl von 24. Wählst du nun bspw. Blende f5,6 ergibt sich eine Reichweite von 24 / 5,6 = 4,3 Meter

  • Lichtrichtung

Ich habe es bereits beim Systemblitz erwähnt: Blitzen wir frontal, entstehen unschöne Schatten und das Licht wirkt sehr hart. Gleichzeitig können Reflektionen auftreten. Alternativ können wir von der Seite / von hinten entfesselt blitzen und/oder wir richten das Licht an eine reflektierende Stelle - etwa die Decke oder eine Wand - wo das Licht gebrochen wird und so weicher auf unser Motiv fällt.

  • Lichtformer

Das Licht diffus(er) machen können wir auch mit Hilfsmitteln wie Softboxen. Da wäre zum Beispiel der Durchlichtschirm, der das Licht je nach Größe sehr weich macht und dazu noch super günstig zu bekommen ist. Ich empfehle euch Schirme mit einem Durchmesser über 110cm, damit die Schatten wirklich weich werden wie an einem bewölkten Tag. Bedenke, dass du für Softboxen zusätzlich zu einem Schirmnneiger auch ein Stativ brauchst, wobei du dieses auch ohne Lichtformer, also nur für den Blitz benutzen kannst, sodass du dessen Position flexibel festlegen kannst. Bei den Stativen solltest du darauf achten, nicht zu günstig zu kaufen, damit du nicht nach ein paar Verwendungen bereits Probleme mit den Verschlüssen bekommst.


0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page