Infos zu Weitwinkel- bzw. Ultraweitwinkel-Objektiven und Erfahrungsbericht für das Sigma Ultra-Weitwinkel-Objektiv mit Nikon F-Mount.
Besonders im Landscape-, aber auch im Cityscape-Bereich ist es oft von Vorteil, eine möglichst weite Perspektive zu haben - also besonders viel auf das Bild zu bekommen. Einen besonders großen (=weiten) Bildwinkel erreicht man mit Brennweiten unterhalb von 35mm. Unterhalb von ca. 20mm spricht man von Super- oder auch Ultraweitwinkel-Objekitven. Neben der Tatsache, dass man einfach mehr auf dem Bild hat, führt der mit den kurzen Brennweiten verbundene größere Bildwinkel zu dem Effekt, dass die aufgenommenen Motive besonders im Randbereich verzerrt werden. Dieser Effekt ist zum Teil erwünscht, etwa bei Fisheye-Objektiven, die für eine runde Verzerrung sorgen - gerade Linien werden dadurch gebogen. Manchmal möchte man diese Effekte jedoch nicht, da sie zwar künstlerisch ansprechend und perspektivisch beeindruckend sind, jedoch der menschlichen Wahrnehmung fremd sind. Sind die Verzerrungen nur mäßig ausgeprägt, kann eine Beseitigung durch eine Objektivkorrektur mittels Software erfolgen, das klappt mit Lightroom ziemlich gut!
Nachdem ich mein intensiv genutztes Tokina AF 11-16mm f2.8 Pro DX II verkauft habe, musste natürlich schnell eine (bessere) Alternative her. Zur Auswahl stand auch das Sigma 10-20mm f3.5 EX DC HSM, das ich zwar getestet, aber nicht behalten habe. Trotzdem möchte ich euch nicht vorenthalten, weshalb das Sigma für mich infrage kam und weshalb ich mich schließlich für ein anderes Objektiv entschieden habe.
Preis: ca. 350€
Technische Daten:
Brennweite: 10-20mm
Lichtstärke: 3,5
Naheinstellgrenze: 24cm
Filtergröße: 82mm
Gewicht: 520g
Das Sigma ist auch ein Ultraweitwinkel-Objektiv, hat einen größeren Brennweiten-Umfang als mein Tokina - nämlich 10 bis 20mm. Rechnet man den Crop von 1,5 durch das APSC-Format meiner Nikon-Kameras mit ein, kommen wir auf 15-30mm. Während das Tokina eine maximale Offendlende von 2.8 hat, lässt sich die Blende beim Sigma nur bis 3,5 öffnen. Der Unterschied war für mich hinnehmbar, da ich das Objektiv zu 95% mit Blende 8 und kleiner verwende, um bei meinen Landschafts- und Stadtbildern eine möglichst große Schärfentiefe zu bekommen. Zu selten mache ich Astrofotografie und durch die Verzerrungen eignet sich das Objektiv nun wirklich nicht für Portraits und tolle Bokeh-Shots. Insofern stellte die etwas kleinere maximale Blendenöffnung für mich kein Ausschlusskriterium dar.
Das Sigma ist wie das Tokina auch mit einem AF-Motor ausgestattet. Es handelt sich dabei um einen scheinbar sehr leisen Motor (Abkürzung HSM), coole Sache - ist mir aber nicht wichtig. Auch das Sigma hat eine sichtbare Fokusskala, was fürs manuelle Fokussieren sehr praktisch ist. Einen Bildstabilisator gibts auch hier nicht, ist jedoch bei der häufigen Verwendung auf dem Stativ nicht schlimm. Der Fokusring läuft flüssig, aber nicht so lasch wie beim Tokina, sodass das manuelle Scharfstellen mehr Spaß macht und eine höhere Zuverlässigkeit bietet. Auch das Umschalten zwischen AF und MF ist besser als beim Tokina gelöst - mit dem "normalen" Schalter an der Seite des Objektivs. Der Autofokus arbeitete bei meinen Testbilder ohne Probleme und Fehler - die Bilder waren allesamt scharf. Aber nicht überall - und das ist auch der Punkt, weshalb ich mich gegen das Sigma entschieden habe:
Die Randbereiche sind - wie bei allen Weitwinkel- bzw. besonders bei Superweitwinkel-Objektiven - die Problemzonen. Beim Sigma waren die Verzerrungen hinnehmbar, doch die Unschärfe nicht. Zu viel hätte man an den Ecken und Rändern "wegschneiden" müssen, da diese Bildteile völlig unbrauchbar waren. Sehr verschwommen und unscharf. Für mich, der das Objektiv ja wegen des großen Bildwinkels ausgesucht hatte, kam ein Kauf daher nicht in Frage.
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