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  • AutorenbildBenno

Welche DSLR für Hunde?

Aktualisiert: 11. Nov. 2020

In diesem Beitrag geht es um Spiegelreflexkameras - welche sind geeignet, um damit einen Hund zu fotografieren?


DSLR oder DSLM?


Meinen Beitrag zu DSLM für Hunde gibt es hier.


DSLR steht für Digitale Spiegelreflexkamera, während eine DSLM eine spiegellose Kamera ist. In der DSLR arbeitet also ein Spiegel, während in der DSLM neben dem mechanischen auch ein elektronischer Verschluss zur Verfügung steht. Es scheiden sich die Geister, was besser ist, denn beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. An dieser Stelle wichtig ist nur, dass die DSLR über lange Jahre der Standard war (und immer noch ist), die Auswahl an (bezahlbaren) Objektiven dementsprechend groß und die Technik ausgereift ist, was bei den DSLM oft (noch) nicht der Fall ist. Nikon zum Beispiel hat erst vor wenigen Jahren die ersten DSLM vorgestellt, vieles muss noch optimiert werden und gleichzeitig gibt es nur wenige Objektive für den neuen Anschluss. Bei Sony sieht das aber schon anders aus. Der Spiegel in der DSLR hat aber auch Nachteile, bspw. im Bereich der Serienbildrate (da können DSLM oftmals schneller und mehr auslösen), der Konstruktion (DSLR sind schwerer und größer) und dem Zusammenspiel zwischen Soft- und Hardware (z.B. intelligenter Autofokus in DSLM). Die DSLR ist auf jeden Fall die robustere Kamera, sie hält eher mal einen Schauer oder einen Sturz aus - auch das solltest du bei deiner Entscheidung bedenken.


Gute Hundefotos kannst du sowohl mit einer DSLR als auch mit einer DSLM machen. Welches System für dich in Frage kommt, hängt vor allem von deinem Geldbeutel ab und von der Basis, auf die du aufbaust (du besitzt bspw. bereits einige Objektive). Langfristig wird sich alles in Richtung DSLM bewegen, aber noch ist die DSLR da und für den Bereich Hundefotografie sehr sehr gut geeignet bzw. ausreichend. Auch ich fotografiere ausschließlich mit Spiegel!


Okay gut zu wissen, aber was ist jetzt genau nötig für Hundefotos? Unten im Beitrag habe ich dir eine Liste mit empfehlenswerten Kameras erstellt, in der du Kameras von 700€ bis 4000€ findest. Alle haben ihre Vor- und Nachteile für dich als Hundefotograf*in. Um die Unterschiede nachvollziehen zu können, möchte ich dir zeigen, auf was es bei der Hundefotografie ankommt. Hier machen wir Fotos von sich bewegenden Motiven, wir arbeiten mit verschiedensten Brennweiten und haben gleichzeitig den Anspruch, dass die Bilder eine gute Qualität haben, sonst würde uns das Handy genügen. Relevant für uns sich daher vor allem die Themen: Sensor, Auswahl an Objektiven und Autofokus.

Welchen Sensor sollte die Kamera haben? Es gibt Sensoren im APS-C-Format und im Vollformat - die Sensoren im letzteren sind größer (und teurer). Für die Hundefotografie brauche ich nicht unbedingt einen größeren Sensor, er erhöht aber die Qualität meiner Bilder durch eine oftmals höhere Auflösung in Megapixeln, einem besseren Rauschverhalten und einer besseren Tiefenwirkung bzw. Freistellung. Alles Bereiche, die bei der Hundefotografie von Relevanz sind: Je mehr Megapixel, desto größer kann ich das Bild ausdrucken oder zuschneiden; je besser das Rauschverhalten, desto höhere ISO-Zahlen kann ich nutzen, desto flexibler bin ich mit verschiedenen Lichtsituationen; je mehr Tiefenwirkung, desto schöner hebt sich der Hund vom Hintergrund ab. APS-C-Kameras haben einen kleineren Sensor - der Konstruktionsaufwand (auch für die Objektive) ist geringer, was sich auch im Preis niederschlägt. Fast alle APS-C-Kameras haben eine Auflösung von über 20 Megapixeln, sofern das Bild nicht 2 auf 5 Meter ausgedruckt wird, fällt das niemandem auf, es hat sogar auch Vorteile bspw. im Bezug auf den Speicherplatz. Das Rauschverhalten ist je nach Güte des Sensors nicht so gut wie im Vollformat, man ist also eingeschränkt im Bereich des Lichts - fotografiere ich im Dunkeln und möchte trotzdem kurz belichten, dann rauscht mein Bild etwas (kann man aber im Nachhinein gut beheben). Wichtig ist zudem, dass mit dem APS-C-Sensor auch ein Crop-Faktor einhergeht, sodass sich der Bildausschnitt verändert, dadurch dass das Bild durch den kleineren Sensor "verkleinert" wird. Bei Nikon liegt der Faktor bei 1,5, bei Canon bei 1,6 und z.B. bei MFT bei 2. Das bedeutet, dass zwar meine Brennweite des Objektivs gleich bleibt (bspw. 50mm) - mein Bild im APS-C-Format (Nikon) aber so aussieht, als hätte man es mit 75mm gemacht. Für die Hundefotografie hat das einen entscheidenden Vorteil, denn bei Action-Szenen, in denen der Hund weit von mir als Fotograf entfernt ist und ich dementsprechend ein Tele-Objektiv mit großer Brennweite benötige, spare ich durch den Cropfaktor "viel Glas". Brauche ich bspw. 300mm, dann reichen mir bei einem Cropfaktor von 2 wie bei MFT 150mm, um den gleichen Bildausschnitt wie im Vollformat mit 300mm zu bekommen. Für die exemplarischen 300mm reichen mir also im Crop-Format Objektive wie ein 70-200mm, während ich im Vollformat teure und schwere Geschütze wie ein 300-500mm auffahren muss. Auch hier bleibt mir also zu sagen: Bist du ein Anfänger und/oder möchtest den Geldbeutel schonen, dass ist das APS-C-Format perfekt. Bist du ein Profi und hast hohe Ansprüche bzw. ein gut gefülltes Konto, dann wird dich das Vollformat glücklich machen. Welche Rolle spielen die zur Verfügung stehenden Objektive? Bleiben wir bei den Brennweiten. Wie auch in meinem Beitrag zu geeigneten Objektiven für die Hundefotografie gezeigt, ist eine kleine Auswahl an verschiedenen Objektiven eigentlich obligatorisch. Die Hundefotografie ist vielseitig und du möchtest vielleicht mehr als nur klassische Portraits (Close-Up) machen. Man sagt nicht zu unrecht, dass die Kamera nur einen Bruchteil des Bildes ausmacht, vielmehr kommt es nämlich auch auf die Wahl des Objektivs an. Hier hat man natürlich eine große Auswahl und im dazugehörigen Beitrag erfährst du auch, was du für Hundefotos brauchst bzw. welche Objektive hilfreich sind. Dieser Punkt beeinflusst auch die Wahl der Kamera, denn nicht jeder Hersteller bietet alle Brennweiten an, nicht jeder Hersteller stellt bezahlbare Objektive her und nicht jeder Anschluss hat bereits die notwenige Auswahl. So bspw. bei den DSLM: Nikon hat hierfür den Z-Anschluss geschaffen, die Auswahl an Linsen mit diesem Bajonett kann man an zwei Händen abzählen - gleichzeitig sind sie, da alle noch sehr neu, sehr teuer. Hersteller wie Sigma oder Tamron brauchen noch, bis sie ihre Objektive der neuen Konstruktion angepasst haben. Bei Sony ist das anders, das E-Bajonett wird mittlerweile von vielen Herstellern unterstützt, aber bis auf wenige Ausnahmen ist Sony vor allem für das Vollformat interessant und empfehlenswert. Hier sind aber die Objektive ziemlich teuer. Im Bereich der DSLRs haben wir eine wirklich große Auswahl an Objektiven, im APS-C-Format auch durchaus für den kleinen Geldbeutel. Der Autofokus Der Hund als Motiv schränkt die Auswahl der Kamera auch ein, denn besonders für Action-Bilder bringt nicht jede Kamera die notwenige Soft- und Hardware mit. Wichtig ist zum einen ein guter Autofokus. Hunde sind schnell, da muss der Autofokus gut mitkommen und gleichzeitig muss er treffsicher sein, denn eine Szene nachzustellen geht leider mit einem Tier kaum. Ist der Autofokus nur rudimentär ausgestattet, dann ärgerst du dich über zu viele unscharfe Bilder. Manuell zu fokussieren ist bei Action-Aufnahmen sehr sehr schwer, daher zieht das Argument, das Fokus-Problem manuell zu lösen, nur bei Portrait-Aufnahmen, bei denen du den Hund absetzt. Sehr spannend sind Funktionen wie bei der Sony Alpha 7R IV und der Nikon Z 7, die einen intelligenten Autofokus besitzen, der Tieraugen erkennt. Neben dem Autofokus ist auch die Serienbildrate in Verbindung mit der Speicherdauer wichtig. In Action-Aufnahmen rattert die Kamera im Optimalfall, um möglichst viele Bilder zu machen, bei denen einige "gute" dabei sind. Stell dir vor, der Hund rennt auf dich zu und du machst nur 2 bis 3 Bilder - auf einem hat er die Augen zu, auf den anderen ist die Haltung beim Rennen zu komisch eingefangen, dass es aussieht, als würde er gerade hinfallen. Mit einer hohen Serienbildrate fängst du jeden Bruchteil der wenigen Sekunden ein, hast alles Relevante auf der Speicherkarte und somit eine höhere Chance, dass du das eingefangen hast, was du brauchst. Die Kamera muss aber auch die vielen Bilder schnell speichern können, denn da kommt in wenigen Sekunden viel zusammen und einige Kameras sind hier dann erstmal mit Speichern beschäftigt - in der du nicht fotografieren kannst und dir somit evtl. wichtige Szenen entgehen. Was außerdem wichtig ist: Die Kamera sollte ergonomisch dem entsprechen, was du tragen kannst und willst und dir gleichzeitig gut in der Hand liegen. Ich empfehle daher immer, vor dem Kauf mal in ein Geschäft zu gehen und das Gerät in den Händen zu halten. Die Kamera sollte eine Menüführung haben, mit der du zurecht kommst. Profi-Geräte mit extrem vielen Einstellungsmöglichkeiten können leicht überfordern. Hier gibt es auch große Unterschiede bei den Herstellern, die du nur durch Testen im Laden oder bei Bekannten erfahren kannst. Mögliche empfehlenswerte Kamera-Modelle:


Wie du vielleicht schon mitbekommen hast, fotografiere ich (schon immer) mit Nikon. Wenn man einmal mit einem System angefangen hat, dann fällt es schwer, andere Systeme überhaupt in Betracht zu ziehen, man gewöhnt sich an die Menüführung und kennt sich auch bezüglich der Objektive gut aus. Ich möchte daher meine Empfehlungen vor allem auf Nikon beschränken, da ich hier selbst Erfahrungen habe und sehr von der Eignung für die Hundefotografie überzeugt bin. Das heißt nicht, dass das die anderen Hersteller nicht auch können, vielleicht bevorzugst du ja auch andere Marken, sodass ich dir unten noch einige Alternativen aufgelistet habe, die für mich empfehlenswert aussehen - hierzu liegen mir aber keine Erfahrungen vor.



Eine tolle Kamera für den Einstieg in die (ambitionierte) Fotografie. Ich hatte den Vorgänger (D5500) und war lange sehr zufrieden. Wenn du bisher immer mit dem Handy fotografiert hast, geht meine Empfehlung ganz klar zur D5600 - hiermit kannst du gute Fotos machen, die manuelle Fotografie kennenlernen und bist gleichzeitig nicht überfordert. Ausführlicher Erfahrungsbericht und Bilder: Hier.


Nikon D5600 (DX) mit Nikon F-Mount

  • APS-C-Format, 24,2 MP

  • Phasen-AF mit 39 Messfeldern, 5 Bilder/Sek.

  • ca. 500€


Für alle, die einsteigen und mehr Geld haben oder die, die eingestiegen sind und etwas besseres wollen ist die 7000er Reihe von Nikon interessant. Sie haben mit der 5000er Reihe viel gemeinsam, sind allerdings etwas leistungsfähiger u.a. was den Autofokus betrifft - ein entscheidender Vorteil für die Hundefotografie.


Nikon D7500 (DX) mit Nikon F-Mount

  • APS-C-Format, 20,9 MP

  • Phasen-AF mit 51 Messfeldern, 7 Bilder/Sek.

  • ca. 900€


Das ist meine und ich liebe sie. Die D500 ist das Flaggschiff im APS-C-Bereich - ein Allrounder und ein echtes Arbeitstier. Extrem robust (groß und schwer), ein fantastischer Autofokus und gleichzeitig die Vorteile des APS-C-Formats mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten, die einem den Workflow erleichtern. Aber: Nicht zum Einstieg - hier bist du schnell überfordert, wenn dir ISO und Blendenautomatik schon Kopfschmerzen bereiten. Außer du buchst einen Kurs bei mir... ;)

Nikon D500 (DX) mit Nikon F-Mount

  • APS-C-Format, 20,9MP

  • Phasen-AF mit 153 Messfeldern, 10 Bilder/Sek.

  • ca. 1500€


Eine solide Einstiegskamera im Vollformat, etwas alt, aber nicht veraltet. Der Sensor ist wirklich gut, die Bilder haben eine tolle Qualität und der Preis ist mittlerweile sehr verlockend.






Nikon D610 (FX) mit Nikon F-Mount

  • Vollformat, 24,7 MP

  • Phasen-AF mit 39 Messfeldern, 5 Bilder/Sek.

  • ca. 800€


Neuer und besser als die 610 in fast allen Belangen, besonders beim Fokus hat sich einiges getan und auch das Handling ist angenehmer. Beim Autofokus kommen wir immer noch nicht an die D500 ran, trotzdem aufgrund des Vollformats eine Überlegung wert, auch weil sie zum Beispiel die Landschaftsfotografie mit Bravour meistert und dir tolle Bilder beschert.


Nikon D750 (FX) mit Nikon F-Mount

  • Vollformat, 24,3 MP

  • Phasen-AF mit 51 Messfeldern, 6 Bilder/Sek.

  • ca. 1100€


Jetzt sind wir da - die Lebendigkeit und Flexibilität der D500 (Autofokus) und die Vorzüge des Vollformats - eine wahnsinnig gute Kamera. Dafür muss man aber natürlich auch etwas bezahlen, in Verbindung mit Vollformatlinsen kann sich das nicht jeder leisten (ich auch nicht). Wenn du kannst, dann teste sie ausgiebig, du wirst sie nicht mehr aus der Hand geben wollen.


Nikon D850 (FX) mit Nikon F-Mount

  • Vollformat, 45,7 MP

  • Phasen-AF mit 153 Messfeldern, 9 Bilder/Sek.

  • ca. 2400€


  • Vollformat, 30,4 MP

  • Phasen-AF mit 61 Messfeldern, 7 Bilder/Sek.

  • ca. 2500€

  • APS-C-Format, 24,1 MP

  • Phasen-AF mit 45 Messfeldern, 7 Bilder/Sek.

  • ca. 900€


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